Blasen nach Moxibustion? Was dahinter steckt und wie wir vorbeugen

Beifuß-Moxibustion in Gütersloh

1. Was ist Moxibustion?

Moxibustion ist eine traditionelle Therapieform aus der Chinesischen Medizin (TCM), bei der getrockneter Beifuß („Moxa“) über bestimmten Akupunkturpunkten verbrannt wird. Die entstehende Wärme soll die Durchblutung fördern, den Energiefluss (Qi) aktivieren und Kälte sowie Feuchtigkeit aus dem Körper vertreiben. Diese Methode hat in China eine jahrtausendealte Tradition und wird dort bis heute flächendeckend in Kliniken eingesetzt.

2. In welchen Ländern wird Moxibustion verwendet?

Neben China wird Moxibustion auch in Japan, Korea, Taiwan und zunehmend in westlichen Ländern wie Deutschland, der Schweiz und den USA angewendet. Besonders in Europa erfährt sie im Rahmen der Komplementärmedizin zunehmende Anerkennung. Viele Patient:innen mit chronischen Beschwerden, funktionellen Störungen oder Erschöpfung suchen ergänzende Behandlungen, die auf natürlichen Methoden basieren.

3. Welche Beschwerden kann Moxibustion behandeln?

Moxibustion wird traditionell bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:

  • Chronische Schmerzen (z. B. Rücken-, Schulter- oder Knieschmerzen
  • Verdauungsprobleme und Appetitlosigkeit
  • Menstruationsbeschwerden und Kälte im Unterleib
  • Erschöpfung, Immunschwäche und Kälteempfindlichkeit
  • Muskelschwäche und DurchblutungsstörungenAllgemeine Energiemangelzustände und „innere Kälte“

Die Wirkung beruht auf der Vorstellung, dass Wärme gezielt dort zugeführt wird, wo Kälte und Feuchtigkeit Krankheiten verursachen. Dadurch wird die Selbstheilungskraft des Körpers unterstützt.

4. Wie wird Moxibustion angewendet?

Es gibt verschiedene Methoden der Anwendung, je nach Zustand des Patienten und Therapieziel:

  • Direkte Moxibustion (selten verwendet): Moxa wird direkt auf die Haut gelegt und angezündet
  • Indirekte Moxibustion: Moxa wird über der Haut gehalten, etwa auf einer Ingwerscheibe oder in einer Moxabox
  • Moderne Moxapflaster: für bequeme Anwendung ohne Rauch
  • Moxakasten: ein spezielles Gerät, das Moxa kontrolliert verbrennt und die Wärme gleichmäßig abgibt
Moxibustion- TCM Wellness Studio

5. Warum kommt es manchmal zu Blasenbildung?

In einigen Fällen, besonders bei Personen mit hoher innerer Feuchtigkeit oder „blockiertem Qi“, kann es nach einer Moxibustion zu kleinen Hautblasen kommen. In der TCM wird dies nicht als unerwünschte Nebenwirkung gesehen, sondern als Zeichen einer tiefen Reaktion des Körpers. Die Blase zeigt, dass sich pathogene Feuchtigkeit, Kälte oder Blockaden an die Oberfläche bewegen.

Wie ein chinesisches Medizin-Klassiker bereits vor über 2000 Jahren betont:

„Wenn die Hitze tief eindringt, folgt das Übel dem Rauch zur Hautoberfläche.“ – (aus dem Klassiker Zhen Jiu Jia Yi Jing, ca. 3. Jh. n. Chr.)

Was tun bei Blasen?

  • Kleine Blasen bitte nicht aufstechen – sauber, trocken halten und beobachten
  • Bei größeren Blasen oder Unsicherheiten: mit Therapeut:in oder Arzt Rücksprache halten
  • In der Regel klingen Reaktionen innerhalb weniger Tage komplikationslos ab

6. Unsere moderne, angepasste Moxibustion-Methode

In unserer Praxis verwenden wir ausschließlich moderne, hautfreundliche und rauchfreie Moxa-Technik:

  • Rauchfreie Moxa-Boxen: geben gleichmäßige Wärme ab, ohne Rauch oder offene Flamme
  • Moxa-Pflaster: ideal für empfindliche Haut, einfache Anwendung bei spezifischen Beschwerden

Diese optimierten Methoden ermöglichen eine angenehme, sichere und effektive Behandlung – ganz ohne Rauchbelastung oder offenes Feuer. So verbinden wir das Beste aus Tradition und moderner Gesundheitskultur.

Haben Sie Fragen oder möchten mehr über Moxibustion erfahren? Wir beraten Sie gerne individuell und persönlich.


Quellen:

  1. Zhen Jiu Jia Yi Jing (Klassiker der Akupunktur und Moxibustion), ca. 3. Jahrhundert n. Chr.
  2. Eigene klinische Erfahrung & Patientenbeobachtung (Praxis Gütersloh, 2024)

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